Im sommerlichen Kirchgarten verabschiedete am Sonntagnachmittag Superintendent Dr. Volker Menke Pastor Titus Eichler. Nach fünf Jahren im Gemeindeverband Berkum-Handorf-Rosenthal-Schwicheldt, kurz BeHaRoSch, wechselt der Seelsorger nun nach Groß Hehlen im Kirchenkreis Celle. Pastor Eichler war in Rosenthal ordiniert worden, hatte dort seinen dreijährigen Probedienst absolviert und anschließend die Stelle in den drei Gemeinden übernommen. Zudem war er als Beauftragter für Notfallseelsorge für den Kirchenkreis tätig.
Als zentrales Motto stand Eichlers Konfirmationsspruch „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg“ über dem Abschiedsgottesdienst. Auch in seiner Predigt ging der scheidende Pastor darauf ein und befasste sich mit der Bedeutung von Worten.
„Worte sind etwas Faszinierendes. Sie haben viel Kraft, sind manchmal einfach, manchmal kompliziert. Sie haben Macht, können ins Herz treffen und Narben hinterlassen, aber auch wunderschön sein. Ich gehöre nicht zu den Wortakrobaten. Wenn ich eine Predigt schreibe, muss ich um jedes Wort ringen. Wenn man die Statistik liest, sprechen wir durchschnittlich 16.000 Worte am Tag, als Pastor bestimmt mehr. In den 1866 Tagen, die ich hier war, sind das knapp 30 Millionen Worte, die hoffentliche etwas bewirkt haben“, sagte Eichler.
Superintendent Dr. Menke erinnerte in seiner Ansprache an die Einführung Eichlers vor knapp zwei Jahren, bei der – vor Corona – die Kirche voll war. „Das war ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Sie haben viele verbindende Fäden geknüpft, viele haben sich gefreut, dass Sie hier sind. Sicher sind jetzt viele traurig oder enttäuscht, dass Sie gehen, aber wir sind nunmal als Christen ein wanderndes Gottesvolk und fünf Jahre sind wahrlich nicht nichts. Sie haben in dieser Zeit für 1900 Menschen Verantwortung getragen und dafür gesorgt, dass das Wort Gottes seine Kreise zieht“, bekräftigte Menke.
Anschließend verabschiedete er den Pastor und gab ihm und seiner Familie den Segen mit auf den Weg.
Nach dem Gottesdienst würdigte stellvertretend für den Kirchengemeindeverband Henrik Kühn die Zeit des Pastors und blickte auf die verschiedensten Projekte zurück wie etwas die gelungene Neugestaltung des Konfirmandenunterrichts und die schnelle Umsetzung digitaler Angebote während der Corona-Pandemie.
„Nun haben wir sozusagen erst einmal Leerstand im Pfarrhaus, eine Lücke im System, eine Zeit des Übergangs: Wir haben Vakanz. Alle Beteiligten müssen miteinander überlegen, wer in der Zeit der Vakanz noch mit einspringen kann. Vielleicht finden sich neue Mitarbeitende in der Gemeinde, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen und die bleiben. Vielleicht merken wir nach einer Zeit des Weglassens, dass manche Aktivitäten auch dauerhaft verzichtbar sind und Platz schaffen für neue Ideen nach der Vakanz. Erst in der nächsten Zeit werden wir merken, was uns fehlt und was wir erstaunlich wenig vermissen Hoffentlich füllt sich die neue Leere, die Zeit der Vakanz auf eine gute Weise“, schloss Kühn.