Seit 1420 steht sie inmitten des Ortes, die St.-Andreas-Kirche. Eigentlich sollte der 600. Geburtstag ja schon vor zwei Jahren gefeiert werden, aber da machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Nun besuchte Landesbischof Ralf Meister das altehrwürdige Gotteshaus und hielt eine inhaltsreiche Jubiläumspredigt. Für den musikalischen Rahmen sorgten neben Ingrid Rüscher an der Orgel, ein Trompeter, die Flötengruppe, die Gitarrengruppe und der Chor.
Unter den zahlreichen Gästen, die der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Willi Böckem begrüßte, waren auch Vertreter der Familie von Gadenstedt und Ortsbürgermeister Dirk Hornemann sowie zahlreiche Abordnungen der örtlichen Vereine und Verbände.
„Es ist mir eine besondere Freude, die Pfadfinder hier zu sehen. Ich war selbst mal einer“, eröffnete der Landesbischof seine Predigt. Meister erinnerte an die schweren Zeiten, in denen die Kirche gebaut wurde. Auch damals beschäftigte eine Pandemie die Welt – die Pest. Außerdem stand das Mittelalter vor dem Ende, eine dunkle Ära, und eine kleine Eiszeit mit kalten Sommern und Missernten sorgte die Menschen.
„Ein Kirchengebäude war da ein identitätsstiftender Heimatort. Kirche war in der Welt und für die Welt da. Auch heute glaube ich, dass die jüngere Generation nach einem Ort sucht, an dem es anders zugeht. Unsere Kirchen sind besondere Pulsstellen für unsere Beziehung zu Gott“, bekräftigte der Landesbischof.
Allerdings sei nicht das Gebäude entscheidend, sondern die Gemeinde, die rund 20 Generationen Menschen, die in der Gadenstedter Kirche Gottesdienste feierten und feiern, miteinander sangen und singen, trauerten und fröhlich waren.
Mit dem Segen entließ Meister die Gemeinde in den Sonntagnachmittag. Vor der Kirche hatten fleißige Hände ein großes Büffet aufgebaut. „Alle haben mitgeholfen, die Tortentanten Ölsburg, die Pfadfinder und der Kirchenvorstand, sodass wir jetzt gemeinsam den Geburtstag unserer Kirche feiern können“, erklärte Pastor Dominik Christian Rohrlack abschließend.