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Der Kleiderschrank des Lebens

Andacht von Pastor Dr. Julian Bergau

Vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wird erzählt, er habe im Kleiderschrank bloß eine Auswahl ziemlich ähnlicher Anzüge gehabt. Er selbst habe dies damit begründet, morgens keine unnötigen Energien auf die Frage verschwenden zu wollen, was denn nun das passende Outfit sei. Seine Entscheidungskraft würde schließlich an anderer Stelle dringender benötigt werden.

Dieser Punkt leuchtete mir ein. Entscheidungen kosten Kraft. Das merke ich schon, wenn auf meinem Einkaufszettel mal etwas Neues steht. Dann finde ich mich vor dem Regal mit dem bunten Sortiment wieder – und bis ich mich entschieden habe, ist garantiert einiges an Zeit und Konzentration verflossen!

Routinen haben da ihr Gutes. Es schont die inneren Ressourcen, wenn ich nicht jeden Morgen neu überlegen muss, ob ich den Kaffee nun mit Milch oder Zucker oder ohne alles trinke.

Die Fastenzeit vor Ostern ist allerdings ein guter Anlass, die Routinen mal bewusst zu durchbrechen – und etwas anderes zu wagen. Dann kann ich mich selbst als handlungsfähig erleben und spüren: Es muss nicht einfach alles so sein, wie es halt so ist. Die eigene Entscheidungskraft bewusst wahrzunehmen, das stärkt das Selbstvertrauen und gibt Mut.

In diesen Wochen ist dabei Ostern der Horizont: Dieses Fest und der Weg dorthin stehen für die Entscheidung Gottes für unser Leben. Kein Weg ist ihm für uns zu beschwerlich. Kein Einsatz zu groß.

Von daher: Warum nicht einfach mal schauen, was der Kleiderschrank des Lebens noch so alles zu bieten hat!