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Die Lafferder Passion

Geschichte des Leidens und Sterbens Christi in der Bernwardskirche

Groß Lafferde. Im Rahmen des Dorfjubiläums „1200 Jahre“ Groß Lafferde wird am Karfreitag, 18. April, um 15 Uhr die Lafferder Passion aufgeführt. Die Urfassung der Lafferder Passion ist nicht mehr vorhanden, sodass die Aufführung am Karfreitag 2025 eine Entwicklung widerspiegelt, die um eine Orgelbegleitung für die Solostimmen aus 1996, komponiert vom ehemaligen Ölsburger Kirchenkreiskantor Walter Fischer ergänzt wurde. Kirchenchor, Projektchor der Kirchengemeinde, sowie der Männergesangverein und Solostimmen werden die Lafferder Passion in ihrem vollen Umfang zur Aufführung bringen.

Es handelt sich um einen stillen Gottesdienst. Begonnen wird mit einem zehnminütigen Glockenläuten zur Sterbestunde Jesu. Auf Applaus wird bewusst verzichtet. Die Besucher verlassen die Kirche nach der Aufführung in aller Stille.

In früheren Jahrhunderten waren in vielen Orten Passionsaufführungen oder Passionsspiele üblich. In den Notzeiten des 30-jährigen Krieges sind die meisten dieser christlichen Darstellungsformen jedoch eingeschlafen und somit in Vergessenheit geraten. In Groß Lafferde war dies anscheinend nicht der Fall. In enger Zusammenarbeit mit der Schule wurde die Leidensgeschichte Jesu nach dem Matthäus-Evangelium mit Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen aus der Gemeinde in 17 Chorsätzen und circa zehn Solostimmen eingeübt und dargeboten. Nachweislich bis 1961 wurde diese Tradition beibehalten, bevor es zu einer langen Pause kam.

Im Jahre 1928 hat Pastor Scharfe die Passion von einem Musikwissenschaftler untersuchen lassen, der feststellte, dass als Komponist der Urfassung Pastor Barthold Cordes in Betracht kommen könnte, der auch als Gründer der Groß Lafferder Schule gilt.