Erst nach zwei Jahren konnte coronabedingt die von der Firma Junker aus Meinersen restaurierte Barockorgel in der evangelischen St. Laurentius-Kirche in Hohenhameln jetzt mit einem festlichen Orgelkonzert wieder eingeweiht werden. Mehr als 160 Besucher waren gekommen und füllten alle zugelassenen Bänke und Stühle in der Kirche, auf der Empore und im Altarraum. Der Organist Christopher Kleeberg hatte dieses Konzert unter das Thema „Soli Deo Gloria“ (Allein Gott sei Ehr) gestellt und präsentierte hierfür Werke von namhaften Komponisten aus der Barockzeit. Mit seinen musikalischen Darbietungen legte er besonderen Wert darauf, die klanglichen Möglichkeiten der restaurierten Orgel mit ihren 29 Registern aufzuzeigen. Diese kamen auch gleich zu Beginn bei den vier Variationen des Chorals „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von dem dänischen Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck und noch umfassender bei den 12 Partiten über den Choral „Christus, der ist mein Leben“ von Johann Pachelbel zum Ausdruck. Beim den letzteren Variationen wurden auch einige der feineren Klangfarben und Registriermöglichkeiten der Orgel zu Gehör gebracht. Begeistert zeigten sich die Besucher auch von dem „Concerto des Signr. Vivaldi in h-Moll mit seinen spritzigen und kurzweiligen Sätzen.
Vor Beginn des zweiten Teils dankte Pastor Thomas Reinke, der auch durch das Programm führte, dem anwesenden Orgelbauer Amadeus Junker und seiner Frau für die großartige Restaurierung der Orgel: „Wir können uns heute von den begeisternden Klangmöglichkeiten unserer Orgel überzeugen, die durch Ihre Arbeit möglich wurden“, so Reinke. Den speziellen französischen Musik- und Musizierstil des 17. Jahrhunderts konnte Kleeberg mit stilgemäßen Registrierungen der „Messe à l'usage des Couvents“ von Francois Couperin zeigen, aus der er 12 Auszüge spielte. Den krönenden Abschluss dieses Festkonzertes bildeten Werke von Johann Sebastian Bach. Mit dem Präludium und der Fuge pro Organo pleno in Es-Dur hat sich Kleeberg ein besonders anspruchsvolles Werk ausgesucht. Der majestätische punktierte Ouvertürenrhythmus, feurige Fingerlaufpassagen, aber auch die tänzerische Gigue am Ende der Fuge begeisterten die Zuhörer. Zwischen Präludium und Fuge platzierte Kleeberg als ruhiges Stück den Bach-Choral „Allein Gott in der Höh sei Ehr“, den Bach hier nicht festlich pompös präsentiert, sondern sich in meditativer Weise auf den Trost, den der Glauben schenkt, fokussiert. Zum Schluss konnte sich der Organist über einen langanhaltenden Applaus und stehenden Ovationen freuen. Eine Besucherin brachte es mit den Worten „harmonisch, kurzweilig, spritzig und meisterhaft“ zum Ausdruck. Text und Foto: Hans-Theo Wiechens