Peine. Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder hat in einem Gottesdienst in der mit mehr als 500 Besuchern vollbesetzten Peiner St.-Jakobi-Kirche Superintendent Dr. Volker Menke von seinen Aufgaben entpflichtet. „Du hast einen Auftrag im Sozialraum Peine klar vor Augen gehabt – vom Nebeneinander zum Miteinander zum Füreinander.“ Ende April geht der 64-Jährige in den Ruhestand. Danach übernimmt Menke einen Gastdienst als Pfarrer der deutschen Auslandsgemeinde im ungarischen Budapest.
Ein Miteinander sei Menkes Herzensanliegen gewesen, sagte die Regionalbischöfin in ihrer Ansprache. Im christlichen Geist, aber immer im Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen, mit Konfessionslosen und der Zivilgesellschaft insgesamt. „Dabei hast du die Schwelle der Kirche überschritten.“ Die Regionalbischöfin erinnerte daran, dass der Superintendent mit dem Imam nach dem Erdbeben in der Türkei gemeinsam Gedenkworte gesprochen habe. Sich mit Menke zu unterhalten bedeute, immer etwas aus Peine zu erfahren: vom Kommersabend des Bürger-Jäger-Corps, vom Freischießen, vom Peiner Bündnis für Toleranz, dem Fest der Kulturen oder auch dem christlich-muslimischen Gesprächskreis. „Du hast all das mit deiner Persönlichkeit ausgefüllt.“ Ausdauernd und klug, nahbar und theologisch versiert.
Beinahe sei Menke, der als Jugendlicher als Mittel- und Langstreckenläufer einer der schnellsten Läufer Deutschlands gewesen sei, Profisportler geworden. Doch so sei er ein „theologischer Langstreckenläufer geworden, ausdauernd und fair, einer der dranbleibt und das innere Ziel vor Augen hat“. Vor elf Jahren habe er das Amt des Superintendenten in einer schwierigen Phase übernommen und heilsam geleitet. „In herausragender Weise warst Du, lieber Volker, hier in Peine öffentlich präsent als Christ und kirchlicher Amtsträger.“
Volker Menke bat die Gäste, ihm nach elf Jahren als Superintendent fünf Minuten Zeit für seine Predigt zu schenken. In dieser ging es um Gott als „den Liebhaber des Lebens“. Als einen, der Menschen wertschätze, sich an den Talenten erfreue und sie zum Einsatz bringe: „Niemand hat das Leben von sich aus.“ Erst ganz am Ende seiner Predigt bedankte sich Menke „für die gemeinsame Zeit und den gemeinsamen Weg über all die Jahre“.
Zahlreiche Weggefährten Menkes verabschiedeten sich nach dem Gottesdienst vom Peiner Noch-Superintendenten im Peiner Forum bei Kaffee und Kuchen.
Die Kirchenkreiskantorei St. Jakobi unter Leitung von Christof Pannes, Organist Mark Ossadnik sowie Bläserinnen und Bläser aus den Posaunenchören des Kirchenkreises unter Leitung von Henning Schmedes gestalteten den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.
Text: Gunnar Müller, Öffentlichkeitsbeauftragter Sprengel Hildesheim-Göttingen
Fotos: Isabell Massel