Landkreis Peine. Nach der besinnlichen und eher stillen Karwoche zeigten die evangelischen Christen am Ostersonntag ihre Freude über die Auferstehung Jesu. „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!“, so hallte es wohl durch alle Gotteshäuser.
Wie in vielen anderen Gemeinden traf man sich in Gadenstedt zu früher Stunde in der Friedhofskapelle. Im dichten Nebel und bei eher winterlichen Temperaturen fanden sich die Gläubigen in der dunklen Kapelle ein.
Lange blieb es aber nicht dunkel und still, denn Pastor Dominik Christian Rohrlack zog gemeinsam mit zwei Kirchenvorstehern in die Kapelle ein. Er trug die brennende Osterkerze. Von deren Licht wurden auch alle anderen Kerzen im Raum angezündet und die Gemeinde sang – passend zum Auferstehungsläuten – das Lied „Christ ist erstanden“.
In seiner Ansprache nahm der Pastor dann Bezug auf das Wechselspiel zwischen Leben und Tod. Er berichtete von einer betagten Dame, die vor ihrem Tod noch einmal mit ihm sprechen wollte. „Sie sagte: Ich habe mein Leben genossen. Letztes Jahr, da war ich erst 95 Jahre alt, war ich in der Dom Rep. Zum ersten Mal. Da habe ich gelernt, dass man im Urlaub auch Gin trinken kann. Gin schmeckt gut. Mein Leben war gut. Ich kann jetzt abschließen, aber es geht ja weiter. Auch das will ich genießen“, zitierte Pastor Rohrlack und rief alle dazu auf, das Leben an jedem Tag zu genießen und darauf zu vertrauen, dass der Tod ins Leben gewandelt wird.
Zum Lied „Wir wollen alle fröhlich sein“ zog die Gemeinde aus der Kapelle aus. Draußen hatte sich der Nebel gelichtet. Gemeinsam wurde ein Lied angestimmt, bevor Pastor Rohrlack den Segen sprach und die Gemeinde in die Ostertage entließ.
Am Ostermontag fanden in vielen Gemeinden Familiengottesdienste statt. So auch im Garten des Martin-Luther-Familienzentrums in der Südstadt. Bei strahlendem Sonnenschein berichtete Pastor Julian Bergau kleinen und großen Besuchern von Ostern. Mit einem Zollstock verdeutlichte er den Weg nach Jerusalem und die Tage vom letzten Abendmahl bis zur Kreuzigung. Dabei half ihm Handpuppe Philipp, die immer wieder Fragen stellte.
Im Anschluss durften alle Kinder auf die Suche nach versteckten Ostereiern gehen, während die Erwachsenen bei Kaffee und Keksen die Sonne genossen.