Peine. Normalerweise findet am 6. Januar immer ein großer Lichtergottesdienst in der Lutherkirche statt. Leider war das wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht möglich. Als Ersatz hatte die Gemeinde zusammen mit dem Familienzentrum zu einer Freiluft-Andacht im Schein von Kerzen und Lichterketten eingeladen. Auch ein großer Stern funkelte am Altar.
Das Angebot wurde gut angenommen – von den verfügbaren 40 Plätzen blieb keiner leer. Es galt die 3-G-Regel und Maskenpflicht während der gesamten Andacht. Viele fleißige Helfer sorgten für den reibungslosen Ablauf. Alle Besucher erhielten am Eingang ein Friedenslicht.
Pastor Julian Bergau begrüßte die Gäste und freute sich über den guten Zuspruch zum Ende der Weihnachtszeit. Als er gemeinsam mit Dr. Nicole Laskowski, Koordinatorin des Familienzentrums, die Dialogpredigt starten wollte, wurde er aber unterbrochen. Aufgeregt kam Astrid Brinkmann vom Gemeindebeirat nach vorne und hielt eine Tasche hoch. „Die habe ich gerade gefunden. Gehört die irgendwem? Sie ist blau und es sind goldene Sterne drauf“, rief sie.
Doch die Frage an die Besucher brachte keinen Erfolg. „Lass uns mal reinschauen. Vielleicht finden wir raus, wem sie gehört. Vielleicht ist ja was Wichtiges drin“, meinte Dr. Laskowski. Gemeinsam mit dem Pastor öffnete sie die Tasche und entdeckte ein Tuch, ein Büschel duftender Kräuter, ein silbernes Fernrohr und einen Brief.
„Da steht drauf „den Finderinnen und Findern“. Das sind wir! Lass uns ihn mal für alle vorlesen“, sagte Pastor Bergau und verlas den Brief. Darin schilderten die drei Weisen ihren Weg zum Kind in der Krippe und erklärten auch, wozu sie die Gegenstände in der Tasche benutzt hatten.
„Leider können sie aber heute nicht bei uns sein, denn sie schreiben, dass die Bewegungen der Sterne darauf hindeuteten, dass es schwierige Wetterverhältnisse geben könnte. Aber ich fand toll, dass sie sich einen Ruck gegeben haben, wirklich loszugehen. Alles auf eine Karte gesetzt haben. Sie folgten dem Sterngefühl. Vertrauen darauf, dass Gott sie begleitet. Das fand ich stark“, bekräftigte der Pastor.
Im Anschluss durfte mit Masken und Abstand gemeinsam das Lied „Stern über Bethlehem zeig uns den Weg“ gesungen werden. Auch in die Fürbitten durften die Gäste mit „Tragt in die Welt nun ein Licht“ einstimmen. Mit dem Segen endete die Andacht und die Gäste bekamen zum Abschied noch einen Schoko-Lollie für ihren Weg mit.