Peine. Die Corona-Pandemie schränkt auch das kirchliche Leben sehr stark ein. Gottesdienste in gewohnter Form dürfen nicht stattfinden, persönliche Besuche durch die Pastoren sind auch kaum möglich. Darunter leiden besonders ältere Menschen.
Wenigstens für die Bewohner des Philipp-Spitta-Seniorenzentrums wollte Pastorin Dr. Heidrun Gunkel hier Abhilfe schaffen. So baute sie im Innenhof der Anlage einen kleinen Altar und eine Lautsprecher-Anlage auf und lud am Nachmittag des Gründonnerstag bei strahlend blauem Himmel alle ein, von den Balkonen und Terrassen aus, die Gedanken zu verfolgen. Für einen wunderbaren musikalischen Rahmen sorgten die Kreismusikschullehrer Elena Bamesberger am E-Piano und Tschin-Uh Cho an der Violine.
„Eigentlich würden wir heute anders gemeinsam feiern. Wir sind in der Woche vor und mit dem Osterfest, gedenken Jesu Leiden, Tod und Auferstehung. Normalerweise findet dazu in den Kirchen eine ganze Reihe von Veranstaltungen statt. Vielleicht hat der eine oder andere besondere Erinnerungen daran, an das Osterlicht, Fisch am Karfreitag, das Tischabendmahl, Osterzopf oder auch Treffen mit der Familie. Darauf freut man sich jedes Jahr auf`s Neue“, sagte die Pastorin.
Diese Erinnerungen könne man bewahren, auch in der Corona-Zeit. Man könne anderen eine Freude machen und Zuwendung schenken, da seien im Moment viele sehr kreativ.
„So lädt zum Beispiel die Kreismusikschule zu Minikonzerten im Freien ein und unsere Kita-Kinder haben gemeinsam mit der Küsterfamilie für jeden Bewohner ein Hasenkörbchen gebastelt. Und auch in der aktuellen Situation wird es am Sonntag heißen: Jesus Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!“, schloss Dr. Gunkel die Andacht.
Passend dazu spielten die beiden Musiker das Lied „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit“ und im Anschluss noch die „Ode an die Freude“. Danach wurden Liederwünsche der Bewohner gespielt wie die Frühlingsweisen „Alle Vögel sind schon da“ und „Komm lieber Mai und mache“. Wer mochte, durfte kräftig mitsingen. Die Zuschauer entrollten als Dankeschön bunte Plakate mit Grüßen an den Balkonen.