Peine. Um Pastorin zu werden, muss man nach dem Studium ein Vikariat in einer Kirchengemeinde absolvieren. Das macht Janina Reichelt gerade. Nach ihrem Studium in Göttingen und Kiel und ihrem Examen in evangelischer Theologie lernt sie nun in der Friedenskirchengemeinde die Praxis kennen.
„Ich komme aus Hillerse im Landkreis Gifhorn und bin in Meinersen zur Schule gegangen. Nach dem Abi schwankte ich zwischen der Entscheidung zum Studium der Theologie und des Lehramtes an Grundschulen. Letztlich ist es dann doch die Theologie geworden“, berichtet Reichelt.
Schon von klein auf habe sie am kirchlichen Leben in ihrem Heimatort teilgenommen, beim Krippenspiel mitgemacht, Kindergottesdienste besucht und schließlich nach der Konfirmation einen Jugend-Mitarbeiterkreis mit aufgebaut.
„Da habe ich viele aus der Kindergruppe wiedergetroffen, wir waren ein festes Team und mit vielen war ich auch gut befreundet. Das war quasi eine Kombi aus Ehrenamt und Freizeit. Uns wurde von der Kirchengemeinde viel zugetraut, was unser Engagement noch verstärkt hat. Nach dem Abi wollte ich dann aber erstmal ins Ausland und habe drei Monate als Kinder-Animateurin auf Lanzarote gearbeitet. Das war eine tolle Erfahrung“, erinnert sie sich.
Dabei wurde ihr aber auch klar, dass sie sich beruflich nicht ausschließlich mit Kindern befassen wollte. Praktika beim Pastor und in der Grundschule brachten Klarheit und der Weg führte 2013 ins Theologie-Studium nach Göttingen.
„Toll fand ich bei meinem Pastor immer, dass er, wenn keine Termine anstanden, spontan Leute besuchte. Das wollte ich auch gerne machen. Verschiedene Menschen kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen, Seelsorge vor Ort, das reizt mich bis heute am Beruf der Pastorin. Im Studium wurde dann auch die Gestaltung von Gottesdiensten für mich ein wichtiges Thema“, bekräftigt sie.
Nach dem Examen in diesem Jahr gab es dann ein Kennenlerngespräch mit der Friedenskirchengemeinde. Im Sommer fiel die Entscheidung für Peine und es folgte der Umzug in die Kernstadt. Seit 1. November lernt Reichelt nun die Praxis an der Seite von Pastorin Anja Jäkel und Pastor Markus Lenz kennen.
„Für mich ist es toll, wieder nahe an der Heimat zu wohnen, zumal mein Partner in Braunschweig arbeitet. Wir fühlen uns hier sehr wohl und ich könnte mir auch gut vorstellen, im Kirchenkreis Peine zu bleiben“, meint sie abschließend.