Es hat mich schon als Kind fasziniert und als Erwachsene nicht los gelassen: Das Sammeln von Muscheln am Strand. Muscheln sind wahre Schmuckstücke des Meeres. Kennen Sie das auch? Vielleicht aus der Urlaubszeit?
In meinem Muschelkörbchen zuhause finden sich viele Schönheiten, aber ich kann nicht mehr zuordnen, wo im Watt ich welche Muschel fand. Doch ihre individuellen Formen bedeuten für mich mehr als nur ein Souvenir.
Eine Muschel am Meeresgrund ist ausgesetzt wechselnden Wasserströmen um sie herum. Sie zeichnen die Muschel in ihren Rillen. Die Schale ist hart und bewahrend. Aber eben in dieser harten Schale entsteht durch ein Körnchen Sand etwas Wertvolles: Eine Perle. Und jede Perle ist einzigartig, so wie unser Leben einzigartig vor Gott ist.
Jesus selbst vergleicht im Evangelium des nächsten Sonntags im Matthäus-Evangelium (Mt. 13, 45 – 46) das Himmelreich mit einer besonders schönen Perle, für die ein Kaufmann alles aufgibt, was er hat, um nur diese eine Perle zu besitzen. So wird die Muschel auch zum Symbol für uns selbst oder für unser Herz, auch wenn ich noch keine Perle in einer Muschel beim Strandspaziergang dabei hatte.
Ein Christ ist jemand, der die Perle des Glaubens in seinem tiefsten Inneren trägt und darin bewahrt wie etwas ganz besonders Kostbares. Menschen suchen Muscheln und Perlen. Menschen suchen Sinn und den Himmel. Menschen suchen Gott. Das heißt, auch beim Muschelsuchen im Urlaub ahnen wir, dass es mehr geben muss als diese sichtbare Welt.