Drei Landkreise, vier Dörfer, drei Gemeinden und fast 29 Jahre im Dienst
Pastor Karl-Heinrich Waack wird am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet
Eltze. Es ist schon was Besonderes, wenn man als Seelsorger gleich in drei verschiedenen Landkreisen tätig ist. Pastor Karl-Heinrich Waack hat diese Herausforderung 1991 angenommen und die Gemeinden Eltze und später Dedenhausen in der Region Hannover, Eickenrode im Landkreis Peine sowie Ohof im Landkreis Gifhorn nun fast 29 Jahre geleitet. Am Sonntag wird er durch Superintendent Dr. Volker Menke in den Ruhestand verabschiedet. Wegen der Corona-Krise kann der Abschiedsgottesdienst nur in kleinem Rahmen für geladene Gäste stattfinden.
„Als ich die Stelle damals nach meinem Vikariat nahe Göttingen und der Probedienststelle in Melle angetreten habe, gehörte Dedenhausen noch nicht dazu. Das kam dann 2007 zum Aufgabenbereich. Derzeit haben wir rund 1800 Gemeindeglieder“, berichtet der scheidende Pastor, der aus Hamburg stammt und in Hannover aufgewachsen ist. Kirchlich geprägt wurde er bereits im Elternhaus – der Vater war Kirchenmusiker und später Glockensachverständiger, die Mutter Gemeindehelferin.
So engagierte sich Waack schon früh bei den Pfadfindern und in der Jugendarbeit seiner hannöverschen Kirchengemeinde, bis es ihn nach Abitur und Zivildienst – ebenfalls bei den Pfadfindern – zum Studium der Theologie nach Erlangen und Bochum zog.
„Hier in Eltze, wo ich im Pfarrhaus wohne, habe ich erstmals richtig das dörfliche Leben kennengelernt, das ich bis heute sehr schätze. Ich habe immer versucht, bei Festen und Veranstaltungen dabei zu sein. Sehr wichtig waren mir immer die Feuerwehren“, bekräftigt der 64jährige.
Nie hat er sich als Alleinentscheider in seinen Gemeinden gesehen. Immer legte er großen Wert darauf, die Menschen einzubeziehen und auch Ideen aus der Gemeinde umzusetzen wie zum Beispiel das Montagsfrühstück, das es bis heute gibt oder die Gründung eines Chores.
„Wichtig war mir auch immer, dass die Menschen sich in den vier schönen Kirchen wohlfühlen. Wir haben vieles erneuert, die Orgel in Eltze, die Glocke in Dedenhausen, die Innenräume der Kirchen und mehr“, erinnert sich Waack.
Besonders im Gedächtnis geblieben sind ihm auch der Besuch von Bischof Hirschler zum 250. Jubiläum der Eltzer Kirche, ein Besuch des ihm schon aus Schulzeiten bekannten Ministerpräsidenten Stephan Weil im Jahr 2014 und nicht zuletzt der Besuch von Landesbischof Ralf Meister zu den Kirchenvorstandswahlen vor zwei Jahren.
Viele Ämter hatte Waack auch im Kirchenkreis Peine inne. Unter anderem war er im Vorstand des Kirchenkreistages, Lektoren- und Umweltschutzbeauftragter, Freiwilligenmanager und Mitglied verschiedener Ausschüsse.
„Gerne hätte ich meinen Abschied mit vielen Menschen gefeiert, aber das ist nun leider nicht möglich. Vielleicht komme ich nächstes Jahr zum Gemeindefest vorbei. Jetzt steht erst einmal der Umzug nach Hannover an und dann sicherlich auch ein Besuch bei meiner Enkelin“, meint Waack abschließend.
Die Vakanzvertretung wird Pastorin Marieta Blumenau übernehmen. Die Stelle wird zur Wiederbesetzung ausgeschrieben.