Eltze. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind Ordinationsgottesdienste in Corona-Zeiten schon. Normalerweise bleibt bei solchen Gelegenheiten kein Platz in der Kirche frei und im Anschluss wird der frisch gebackene Pastor fröhlich gefeiert. Wer wie Maximilian Chmielewski in diesen Tagen zum Pastor ordiniert wird, muss leider einige Abstriche machen. So waren am Sonntag auch nur enge Familienangehörige, Kirchenvorsteher und wenige Kollegen in der Eltzer Kirche.
„Wir hätten hier so gerne noch viele, viele weitere Gäste begrüßt, aber leider geht das zurzeit nicht. Auch Gesang ist verboten, sodass wir die Texte der Lieder, die Kristina Kocharyan und Heiner Evers spielen, nur mitlesen dürfen. Leider dürfen wir Sie auch anschließend nicht zu einem Empfang einladen“, bedauerte die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Sigrun Amme in ihrer Begrüßung.
Trotzdem gelang es den handelnden Personen, allen voran Regionalbischof Dr. Hans-Christian Brandy, der extra aus Stade angereist war, dem Gottesdienst einen feierlich-fröhlichen Rahmen zu geben. In seiner Predigt ging Dr. Brandy, in dessen Region Chmielewski sein Vikariat absolviert hatte, vor allem auf den vom Ordinanden gewählten Bibelspruch ein.
„Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht: „Ich bin zu jung“, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende und predigen alles, was ich dir gebiete. Das haben Sie nicht ganz ohne ein Augenzwinkern ausgewählt für diesen Tag. Denn es wurde schon einmal zu Ihnen gesagt: „zu jung“. Und nur dieser Tatsache haben wir es zu verdanken, dass wir heute in schwierigen Zeiten hier in Eltze diesen schönen und freudigen Gottesdienst feiern können. Andernfalls wären Sie nämlich Vikar und dann Pfarrer in Bayern geworden. Aber in Bayern gibt es nun mal die rechtliche Regelung, dass man mindestens 25 sein muss, bevor es ins Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pastor, gehen kann. Und Sie waren noch nicht einmal 23, als Sie das erste theologische Examen abgelegt haben – was schon eine besondere Leistung ist“, erklärte der Regionalbischof.
Er blickte kurz zurück auf Chmielewskis Werdegang vom Abitur im Klosterinternat Maulbronn über das Studium in Neuendettelsau, München und Tübingen bis hin zum Vikariat in der Nähe vom Cuxhaven und schließlich zum Sondervikariat in der Militärseelsorge in Hannover – gar nicht weit weg von Eltze. Hier wird er nun Pastor der Gemeinden Eltze, Dedenhausen, Ohof und Eickenrode.
Aus allen Lebensabschnitten assistierten Weggefährten in der Ordinationszeremonie und gaben dem jungen Seelsorger Segenswünsche mit auf den Weg. Anschließend durfte er erstmals als Pastor Fürbitte halten und den Segen sprechen.
Gute Wünsche gab es auch von Kirchenvorstehern, Kollegen und nicht zuletzt Superintendent Dr. Volker Menke, der den frisch gebackenen Pastor im Kirchenkreis willkommen hieß und der Hoffnung Ausdruck verlieh, er möge länger als die drei Jahre Probedienst bleiben.