Wer sich von Gott behütet weiß, muss keine Angst mehr haben
Auftakt der Sommerkirche der Stadtregion auf dem Alten Friedhof in der Südstadt
Peine. Auch in diesem Jahr laden die Gemeinden des Stadtkirchenverbandes wieder zur gemeinsamen Sommerkirche ein. Den Auftakt machte St.-Jakobi gestern mit einem Freiluft-Gottesdienst auf dem Alten Friedhof zum Thema „Mobil und bewegt in einer Welt“. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Bläserquartett „Blechrausch“.
Pastorin Dr. Heidrun Gunkel begrüßte die mehr als 100 Gäste und blickte kurz auf die Geschichte des Ortes zurück. Der alte Friedhof, auf dem früher auch eine Kapelle stand, wurde vom Ende des 15. Jahrhunderts bis ins Jahr 1900 genutzt. Heute ist er eine Parkanlage, auf der noch einzelne alte Grabsteine stehen.
Die Kirchenvorsteherinnen Mandy Schulz und Ute Ebel berichteten von ihren Erfahrungen auf Reisen, von Gemeinschaft im Gottesdienst auch in fernen Ländern wie Mauritius und der Karibik, von gegenseitiger Hilfe unter Seglern und davon, dass man auch manchmal erleben kann, wie sehr man sich sprichwörtlich in Gottes Hand befindet, wenn man auf hoher See unterwegs ist.
Dies griff Pastorin Dr. Gunkel in ihrer Predigt auf und fragte die Besucher, wer denn einen Schutzengel oder einen ähnlichen Glücksbringer im Auto habe. „Warum versehen Menschen ihre Fahrzeuge mit Symbolfiguren oder Segenswünschen? Reisen birgt immer auch ein Risiko und nicht jeder kehrt gesund zurück. Trotzdem möchte man nicht darauf verzichten, denn es eröffnen sich so viele Möglichkeiten. Man überwindet Grenzen und baut Brücken, erlebt eine Verbindung mit Menschen überall auf der Welt im christlichen Glauben“, bekräftigte sie.
Auch die Schattenseiten der Mobilität beleuchtete die Pastorin. Corona zeige, wie schnell sich durch ungehemmte Mobilität Krankheiten verbreiteten. Zudem werde die Globalisierung für manche auch zum Zwang, wenn erwartet werde, beruflich ohne wenn und aber mobil zu sein.
„So ist es gut, wenn ich unterwegs, auf Reisen nicht auf mich allein gestellt bin. Wenn ich mich von Gott behütet weiß, muss ich keine Angst mehr haben. Das Leben ist auch eine Reise, für die genau das gleiche gilt“, schloss Pastorin Dr. Gunkel.
Passend dazu stimmten die Bläser das Lied „What a wonderful world“ an, bevor die Pastorin die Gäste mit dem Segen und passenden Segenskarten zum mitnehmen in den sommerlichen Sonntag verabschiedete.
Die nächste Sommerkirche findet am Sonntag, 2. August, um 10 Uhr, in der Stederdorfer St.-Petrus-Gemeinde, Martin-Luther-Straße 7, statt. Thema ist „Unsere Ressourcen“. Bei gutem Wetter wird auch dieser Gottesdienst draußen gefeiert. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.