Landkreis Peine. In der zurückliegenden Karwoche, insbesondere am Gründonnerstag und Karfreitag fanden in vielen Kirchen Gottesdienste zum Gedenken an das Leiden und den Tod Christi statt. So traf man sich auch im Gemeindehaus der Friedenskirche am Abend des Gründonnerstag. Dort war ein Tischabendmahl mit Brot, Trauben, Käse, Wasser und Wein vorbereitet.
„Damals kam Jesus zum Beginn des Passahfestes nach Jerusalem und feierte am Vorabend mit seinen Jüngern im Haus eines Freundes das Abendmahl. Alle waren eingeladen, auch Judas, der später etwas tut, das getan werden muss. Durch ihn und seinen Verrat werden das Kreuz und die Auferstehung erst möglich“, erklärte Pastor Markus Lenz und teilte das Abendmahl an den Tischen aus.
Im Anschluss aßen und tranken alle Gäste gemeinsam und erinnerten so an den letzten Abend vor der Kreuzigung. „Die Tischgemeinschaft von damals reicht so über alle Zeiten und Dimensionen hinweg bis zum heutigen Abend ins Gemeindehaus der Friedenskirche“, bekräftigte Pastor Lenz.
Am Karfreitag kamen in der St.-Nikolai-Kirche in Groß Ilsede Gläubige zusammen, um an die letzten Stunden vor Jesu Tod am Kreuz und sein Leiden zu denken. „Heute klingen die Lieder in Moll. Leid, Ohnmacht und Tod geben den Ton an. Das Kreuz wiegt schwer wie die Sünden. Wir sind still zur Kirche gekommen und gehen still wieder nach Hause“, führte Pastorin Marion Schmager in ihrer Predigt aus.
Sie erinnerte aber auch daran, dass Gott die Menschen durch Jesus von der Macht der Finsternis befreite und in ihm zeigte, wie sein Ebenbild aussieht. Christus am Kreuz sei das Bild des Menschen, der unter Hass, Gewalt, Krieg und Zerstörung leide.
„Er ist aber nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft. Jesus ist Gottes Masterplan für die Welt, eine Geschichte für die Ewigkeit“, meinte die Pastorin.
Im Anschluss an die Predigt feierte die Gemeinde Abendmahl. Nach dem Segen ging es ohne Orgelspiel und Glockengeläut schweigend hinaus aus der Kirche. Auch am Karsamstag schweigen die Glocken und die Kirchen bleiben leer und dunkel.
Erst am frühen Sonntagmorgen sorgt die Osterkerze für neues Licht in die Welt. Das feiern die Gemeinden mit Fest- und Familiengottesdiensten, häufig auch mit einem gemeinsamen Frühstück oder einer Ostereiersuche für die Kinder. Alle Termine finden sich auf der Homepage des Kirchenkreises www.kirche-peine.de sowie in den Gemeindebriefen und Schaukästen.