Dungelbeck. Viel Neues gab es am vergangenen Sonntag in der St.-Johannis-Kirche zu erleben. Zum ersten Mal war die neue Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder zu Besuch und zum ersten Mal im neuen Amt ordinierte sie einen Pastor. Andreas Bartholl hatte nach langer Vakanz bereits im Juli die dreiviertel Stelle als Seelsorger angetreten. Zu einem Viertel ist er Schulpastor am Ratsgymnasium. Nun fand auch seine offizielle Einsegnung als Pastor statt.
Zu den Klängen der Posaunenchöre Dungelbeck und Woltorf-Schmedenstedt und dem Orgelspiel von Lars Miehe zogen Kirchenvorsteher, Pastorenkollegen, der Ordinand und die Regionalbischöfin in das Gotteshaus ein. Es galt die 3-G-Regel, sodass auch einige Besucher teilnehmen durften.
„Das Wort ordinieren heißt ja so viel wie ordnen, in die Reihe bringen. Altkirchlich entspricht es der Weihe, es kann aber auch ein Ritterschlag sein oder ein Erheben in den Adelsstand. In der evangelischen Kirche glauben wir aber an das Priestertum aller Getauften, würden es also vielleicht eher Beauftragung nennen“, erklärte Kirchenvorsteher Karl-Wilhelm Schubert zur Begrüßung.
In Ihrer Predigt ging die Regionalbischöfin auf den außergewöhnlichen Lebenslauf Bartholls ein. „Als Kind ist er mit Papa im LKW mitgefahren. Er stammt aus einem Arbeiterhaushalt, ist einer, der weiß, wie Menschen leben. Sie sind ein echter Glücksfall für die Kirche“, bekräftigte sie.
Das Theologiestudium war dann nach einem erfolgreichen Abschluss als Diplom-Ingenieur auch erst der zweite Weg im Lebenslauf. „Sie haben sich bewusst entschieden, diesen Weg zu gehen. Sie möchten der Tiefe und dem Grund unseres Lebens nachgehen, haben sich aus tiefer innerer Freude heraus entschieden, Pastor zu werden. Sie können sich freuen, liebe Dungelbecker“, sagte Dr. Ruck-Schröder.
Gemeinsam mit ehemaligen Kolleginnen aus Arnum, Hannover und Einbeck – wo Bartholl sein Vikariat absolviert hatte – segnete die Regionalbischöfin den Pastor für sein neues Amt. Superintendent Dr. Volker Menke verlas die Ordinationsurkunde.
Die Fürbitten und den Segen sprach Bartholl dann selbst – zum ersten Mal als Ordinierter. Im Anschluss daran überreichten Kirchenvorstand, Kollegen und der Ortsbürgermeister Willkommensgeschenke. Auch die ehemalige Orgellehrerin und ein Kirchenvorsteher der Vikariatsgemeinde ließen es sich nicht nehmen, Glückwünsche auszusprechen.
Bei bestem Wetter ging es dann im Kirchgarten mit einer Kaffeetafel weiter. Dabei hatten alle Besucher noch reichlich Gelegenheit, mit dem neuen Pastor ins Gespräch zu kommen.