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Wer Menschen in Not hilft, zieht mit Gott an einem Strang

Gottesdienst zum Tag der Menschenrechte in der St.-Jakobi-Kirche

Peine. Einen Gottesdienst zum Tag der Menschenrechte gestalteten Vertreter der Amnesty-Ortsgruppe Peine und Superintendent Dr. Volker Menke am dritten Adventssonntag in der St.-Jakobi-Kirche. Seit 2014 ist es gute Tradition rund um den 10. Dezember, dem Tag an dem 1948 die Menschenrechte von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden, einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern. In diesem Jahr stand er unter dem Thema „Ortskräfte in Afghanistan“.

„Wir sind verbittert über das Verhalten unserer Bundesregierung. Menschen, die uns vertraut und mit denen wir zusammengearbeitet haben, wurden einfach im Stich gelassen. Jetzt bemüht sich ein Patenschaftsnetzwerk aus Bundeswehrangehörigen, das zu tun, was seitens der Regierung versäumt wurde“, beklagt Wolfgang Rinne von Amnesty Peine.

Gerne hätte man im Gottesdienst einen Vertreter des Netzwerkes dabei gehabt, aber diese sind so eingebunden, dass sie es zeitlich nicht einrichten konnten. Dafür verlas Giselher Stoll von Amnesty Peine einen Brief eines Patenschaftsnetzwerkers.

Darin schilderte dieser die Bemühungen, schon im Juni Ortskräfte aus den bereits von den Taliban eingenommenen Gebieten nach Kabul zu bringen. „Dort gab es drei Schutzhäuser, in denen rund 370 ehemalige Ortskräfte unterkamen. Im August, mit dem Einmarsch der Taliban in Kabul mussten diese aber aufgelöst werden“, las Stoll.

Nun seien viele Ortskräfte obdachlos und der Winter stehe bevor. Zum Glück konnte man über das Netzwerk bereits mehr als 200 Personen in Sicherheit bringen. Leider helfe die Bundesregierung dabei nicht immer, es gebe keinen klaren Aussagen. Groß sei aber die Unterstützung durch die Bevölkerung.

Diese sprach auch Superintendent Dr. Volker Menke an, der historische Bezüge zur Zerstörung Jerusalems anführte und aufzeigte, wie sehr die Menschen damals gehofft haben. „Ich hoffe, dass auch allen Ortskräften geholfen wird. Alle die sich für Menschen in Not einsetzen, ziehen mit Gott an einem Strang“, bekräftigte er abschließend.

Auf der Internetseite www.patenschaftsnetzwerk.de finden sich alle Informationen rund um die Arbeit der Helfer. Hier kann auch jeder selbst helfen – mit einer Spende oder einer Patenschaft.