2012 in Peine
Die Ankunft / Erster Tag
Dumelang,
Nach ungefähr 24 Stunden Anreise sind unsere Gäste aus Borwa II heute in Hannover gelandet. Es war in den Augen aller die große Freude über das Wiedersehen der Freunde zu sehen. Aber es war auch die Erleichterung zu sehen, endlich den langen Flug hinter sich gebracht zu haben.
Nach der Ankunft in der HVHS Hermannsburg wurden gleich die Zimmer bezogen, zu Mittag gegessen und dann ein wenig geruht. 2 Stunden mussten aber ausreichen, um dann mit neuen Kräften diesen Aufenthalt in Details zu besprechen.
Nach der Ankunft im kalten Deutschland gibt's erst einmal etwas Warmes
Nach dem reichlichen Abendessen, diskutierten wir noch ausgiebig - aber gemütlich - über das Leben und Wirken Luther's. Und erst vor wenigen Minuten ging dieser erste Tag zu Ende.
Euch allen eine gesegnete Nacht.
Sala sentle
Frank
Viel Nachdenkliches / Zweiter Tag
Dumelang,
am zweiten Tag unserer Gäste in Deutschland, gab es viel zu entdecken. Auch wenn Hemannsburg auf den ersten Blick nicht viel zu bieten scheint, so ist seine Geschichte und alles, was auch heute noch von hier gesteuert wird sehr interessant.
Nach dem Frühstück gingen wir in das Ludwig-Harms-Haus. Dort gibt es nicht nur einen sehr guten Buchhandel, sondern auch eine sehr interessante Ausstellung über die Geschichte und Wirkungsgebiete des Evangelisch Lutherischen Missionswerkes (ELM). Und es dauerte auch nicht sehr lange, bis unsere Gäste "alte" Bekannte auf den Bildern wiederfanden.
Am Nachmittag fuhren wir zur Gedenkstätte Bergen-Belsen. Es schien so, als ginge es unseren Freunden wie uns, als wir in Mafikeng in Lonely Park (einem sehr armen Stadtteil von Mafikeng) waren. Wir wussten um die Probleme der Menschen in Südafrika, die HIV/AIDS hervorruft, aber es selber zu sehen ist etwas völlig anderes.
Auch unsere Freunde aus Mafikeng wissen um den Nazionalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und die Konzentrationslager, aber die Bilder und Filme zu sehen hatte sie alle sichtlich bewegt.
Am Abend konnte wir eine interessante Wandlung erleben. Aus acht Bayern Fans sind in nicht einmal 90 Minuten 8 Dortmund Fans geworden. Wir können uns nicht erklären warum ;-)))
Nachdem der neue Pokalsieger feststand wurde dieser grandiose Sieg gemeinsam gebührend gefeiert.
Sala sentle
Frank
Ankunft in den Gastfamilien / Dritter Tag
Dumelang,
der dritte Tag entpuppte sich als eine Überraschungstüte. Um 10 Uhr besuchten wir den Gottesdienst in der Peter und Paul Gemeinde. Schon beim Platznehmen in der Kirche konnten wir sehen, wie klein doch Gottes Welt ist. Neben Pastor Mogale (Pastor = Moruti) saß - sein alter Lehrer und Freund Pastor Baamann aus Hermannsburg. Die Wiedersehensfreunde war schon hier groß, aber nach dem Gottesdienst war sie noch um so größer.
Denn nach dem Gottesdienst war die Freude noch größer, weil herausstellte, dass viele weitere Pastoren mit ihren Familien sich im Gottesienst befanden und auch sie freuten sich darüber, die Freunde aus Südafrika wieder zu sehen.
Pastor Baamann nahm die Gruppe im Anschluss mit zum Missionsseminar, wo er uns viel über die Geschichte der Mission und der Missionsarbeit erzählte. Wir alle waren sehr überrascht, wie abwechslungsreich, interessant und welche teilweise auch kuriosen Geschehnisse die Geschichte der Hermannsburger Mission parat hält. Es war eine sehr gute Vertiefung dessen, was wir gestern im Ludwig-Harms-Haus zu sehen bekamen.
Am frühen Nachmittag hieß es dann: Auf Wiedersehen Hermannsburg und Herzlichen Willkommen im Landkreis Peine.
Sala sentle
Frank
Oh - What a nice city! / Vierter Tag
Dumelang,
gestern Morgen startete der Tag mit dem offiziellem Empfang durch Landrat Franz Einhaus im Kreishaus auf dem Schlossberg. Herr Einhaus stellte den Anwesenden den Landkreis Peine anhand einer Präsentation vor. Die wirtschaftlichen und touristischen Schwerpunkte waren dabei besonders interessant für unsere Freunde.
Nachdem der Landrat die politischen Partnerschaften erwähnt hatte, wurde der Gedanke geäußert, über eine Partnerschaft mit Mafikeng in Südafrika nachzudenken. Jedoch steht Franz Einhaus hier derzeit sehr skeptisch gegenüber, da eine für beide Seiten gewinnbringend Partnerschaft gepflegt sein will. Und dies ist durch den Landkreis Peine leider in den nächsten Jahren nicht leistbar.
Im Anschluss erkundeten unsere Gäste die schöne Stadt Peine im Zuge einer Stadtführung. Auf Englisch - versteht sich. Hierbei stellte sich heraus, das die sichtbare Geschichte unserer Stadt alle Zuhörer beeindruckte. Auf Grund unseres Besuches in der Gedenkstätte Bergen-Belsen vor wenigen Tagen, waren die Schicksale der jüdischen Bevölkerung vom Damm für alle sehr viel verständlicher.
Zum Abschluss über nahm Frank Niemann, Pastor in St. Jakobi, die Führung durch die Kirche. Die Delegation beeindruckten vor allem die Farben und die Akustik dieses Gotteshauses. Zum Abschluss des Rundgangs beteten wir hier gemeinsam für Erlitah Makgothlo, die an diesem Tag ihren 40. Geburtstag feierte.
Am Abend fand die offizielle Begrüßung durch die Vertreter des Kirchenkreises Peine im Pfarrgarten St. Jakobi statt. Nach dem offiziellem Teil, ließen wir diesen Tag gemeinsam bei einem zünftigen Barbecue (in Südafrika würde man Brai sagen) ausklingen.
Sala sentle
Frank
Martin Luther und sein Erbe / Fünfter Tag
Dumelang,
dieser fünfte Tag war zwar ein recht kurzer Tag für unsere Gäste, aber sehr interessant. Pastor Gerhard Krahn hatte für diesen Tag eine Bibelstunde vorbereitet. Das Thema: „Martin Luther und sein Erbe" - Reformation und Theologie.
Nach einer kurzen Einführung durch Gerhard Krahn entwickelte sich eine sehr lebhafte Diskussion, in der sich unterschiedliche Ansichten deutlich machten. Auf Grund der verschiedenen Kulturen, der Geschichte aber auch der aktuellen Lebensumstände war dies aber sicher auch nicht anders zu erwarten. Eines machte sich aber wieder bemerkbar: Jeder kann von dem anderen lernen! Und so muss es auch sein!
Nach dem Mittagessen im Philipp-Spitta-Heim, bereitete die Gruppe gemeinsam mit Pastor Volker Klindworth den gemeinsamen Gottesdienst am Pfingstmontag vor. Dieser wird im Zuge des Regionalgottesdienstes in Woltorf stattfinden. Alle unsere Leser sind natürlich herzlich dazu eingeladen. Ab 16 Uhr war dann das erste mal Erholung in den Gastfamilien angesagt.
Sala sentle
Frank
Hannover - Eine grüne Stadt auf den zweiten Blick / Sechster Tag
Dumelang,
um 08:11 Uhr machte sich die Gruppe mit der Bahn auf den Weg nach Hannover. Uns erwartete eine Rundfahrt durch die Stadt, ein Empfang im LKA (Landeskirchenamt) und ein wenig Freizeit in der City von Hannover.
Mit unserem Tour-Guide Martin Baaske machten wir uns auf, die Stadt Hannover per Bus kennenzulernen. Der erste Teil der Tour führte uns an den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt hinaus zu den Herrenhäuser Gärten. Hier angekommen stellten unsere Gäste die Frage: Hier müssen wir aussteigen? Eine berechtigte Frage, denn durch den eisigen Wind wehten uns gefühlte 2 Grad Celsius um die Ohren.
Jedoch entschädigten die gepflegten Gärten unsere Freunde. Die vielen Informationen zur Entstehung, Pflege und Unterhaltung dieser Anlage stießen bei einigen auf sehr großes Interesse. Nach 20 Minuten allerdings waren alle sehr froh, wieder in den warmen Bus einsteigen zu können.
Im Anschluss ging es zum neuen Rathaus, in dem uns die Geschichte Hannovers vermittelt wurde. In den Gesprächen im Anschluss zeigte sich, dass unsere Freunde die Zerstörung Hannovers und der damit verbundene Neuaufbau sehr beschäftigte. Im Gegensatz dazu waren sie aber auch begeistert, was aus Hannover nach dem Neuaufbau geworden ist. Auf einer Übersichtskarte wurde deutlich, was aus der "Busperspektive" nicht erkennbar wurde - Hannover ist ein sehr "grüne" Stadt. Viele Wälder und Parks befinden sich im Stadtgebiet.
Zum Abschluss besuchten wir noch die Marktkirche im Herzen Hannovers. Die Größe und die klare Schönheit dieser Kirche beeindruckte unsere Gäste sehr. Und was hier sicher nicht fehlen durfte, war ein Foto vor der Statue von Martin Luther.
Die Rundfahrt endete am Landeskirchenamt (LKA). Hier wurden wir von Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer begrüßt. In einem gemeinsamen Gespräch wurde die Bedeutung der Partnerschaftsarbeit herausgestellt. Die Partnerschaft zwischen Borwa II und Peine, die bereits seit 27 Jahren existiert, ist in dieser Hinsicht ein Aushängeschild für Beständigkeit dieser Arbeit. Im Anschluss an diesen Termin aßen wir gemeinsam in der Kantine des LKA zu Mittag und machen uns danach auf ins Zentrum, um dort ein wenig Freizeit genießen zu können.
Gegen 18 Uhr ging ein langer, informativer und auch anstrengender Tag für uns alle zu Ende.
Sala sentle
Frank
Ascention Day / Siebenter Tag
Dumelang,
Himmelfahrt heißt auf Englisch Ascention Day. Der erste Tag ausschließlich mit der Familie. Mit unserem Gast waren wir auf dem Regionalgottesdienst der Region Nord in Eddesse. Für alle war es eine Freude unseren Gast aus Südafrika in diesem Gottesdienst begrüßen zu können. Zum Abschluss haben wir auch noch das Lied Sanna sananina (es kommt aus Südafrika) mit Klatschen und Tanz gesungen.
Am Nachmittag haben wir einen Ausflug zur Marienburg unternommen. Leider ist die Auffahrt gesperrt, so dass wir den Berg "erklimmen" mussten. Dies war für Cathey etwas ungewöhnlich und sehr anstrengend.
Jedoch oben angelangt, freute sie sich sehr diese Anstrengung auf sich genommen zu haben. Denn ein solches Märchenschloss einmal von innen gesehen zu haben, wird eine bleibende Erinnerung sein.
Sala sentle
Frank
Phillip Spitta / Achter Tag
Dumelang,
am achten Tag drehte sich alles um das Thema Diakonie. Den Tag begann die Gruppe mit eine Bibel Stunde. Gerhard Krahn hatte diese vorbereitet und geleitet. Im Laufe dieser Bibelarbeit stieß Markus Lenz, Leiter des Phillip Spitta Senioren Wohnheimes, hinzu.
Markus Lanz informierte unsere Freunde über Aufbau, Organisation und Arbeitsweise/-inhalte der Wohnanlage. Um das erzählte zu vertiefen, folgte ein Rundgang durch das Seniorenwohnheim. Am Ende stand noch ein schöner Ausblick über die Fühsestadt Peine auf dem Programm.
Am Nachmittag hatten unsere Freunde einige Zeit für sich, um sich auf die nächsten Tage vorzubereiten. Deteils für die Gottesdienste am 20. Mai in Edemissen und den Pfingstmontag in Woltorf waren noch zu besprechen und Aufgaben zu verteilen.
Sala sentle
Frank
Geschichte pur / Neunter Tag
Dumelang,
an diesem zweiten Familientag, hatten wir uns zu einem Familien-Ausflug nach Magdeburg verabredet. Unseren ersten Stop legten wir an der Gedenkstätte Marienborn ein. Da wir eine Führung in Magdeburg gebucht hatten, konnte es hier jedoch nur ein kurzer Stop sein. Aber zu sehen, mit welchen Mitteln hier die Reisenden kontrolliert wurden, bewegte uns alle sehr.
Unser erster Termin in Magdeburg führte uns ins Hundertwasserhaus. Ein solches Haus zu sehen war zuerst einmal ein wenig neu für alle. Das ein oder andere Gebäude haben wir Deutschen ja hier oder da schon einmal gesehen gehabt, aber so ein ganzer Wohnblock ist schon ein bißchen was anderes. So gut wie nichts ist gerade, alles ist bunt und kein Element gleicht dem anderen. Und das gilt Außen wie innen.
Im Anschluss an das Mittagessen erhielten wir eine Führung durch den Dom von Magdeburg. Größer konnte der Unterschied nicht sein - wir tauchten plötzlich in eine graue, fast nüchterne Welt des Mittelalters ein. Am Ende der Führung wurde uns und allen anderen Besuchern des Dom's eine kleine Überraschung zu Teil: Unsere Freunde aus Mafikeng sangen als Spontanchor zwei Lieder in ihrer Muttersprache Setswana - Herrlich!
Auf dem Rückweg verschlug es uns nach Hötensleben. Hier gibt es eine weitere Gedenkstätte der Deutschen Teilung. In diesem Ort ist ein Teil der Grenzanlagen erhalten worden, um nachfolgenden Generationen die z.T. menschenverachtende Trennung von Familien und Freunden und eines ganzen Volkes deutlich zu machen.
Und wie der Zufall es so wollte, kam der Vorsitzende des Vereins Grenzdenkmal Hötensleben, Achim Walther, an der Anlage vorbei als wir unseren Rundgang beginnen wollten. Achim Walther erklärte sich sofort bereit, uns einige erklärende Worte zu der Grenzanlage selbst und zu der Zeit vor und nach der Wende zu geben. Vor allem die Worte zu der Zeit der Grenzöffnung bewegten nicht nur Achim Walther sichtlich sehr - sondern auch uns. Wir alle sind ihm sehr zu Dank verpflichtet!
Sala sentle
Frank
Church Service in Edemissen und mehr / Zehnter Tag
Dumelang,
dieser zehnte Tag der Delegation aus Borwa II begann für einen Teil von ihnen mit einem gemeinsamen Gottesdienst in Edemissen. Dieser Church Service, wie der Gottesdienst auf Englisch heißt, geriet ein wenig länger, als er hier in Deutschland normalerweise gefeiert wird. Es waren zwar keine drei Stunde, wie es in Südafrika der Fall ist, aber eine Stunde und zwanzig Minuten waren es doch.
Und noch etwas war fast gleich: Bei einigen Liedern stand die gesamte Gemeinde. Die Anwesenden klatschten, tanzten und sangen richtig laut - nicht in allen Gemeinden ist das immer so der Fall. Mit ein wenig abwechselnder Begleitung durch Orgel, Gitarre und Trommeln und einer Choreinlage unsere Freunde wurde es insgesamt ein abwechslungsreicher Gottesdienst.
Direkt im Anschluss fuhren wir dann nach Gifhorn ins Mühlenmuseum. Bei herrlichem Wetter genossen wir die Ruhe und die schöne Umgebung. Und wer wollte, konnte viel dazulernen: Denn Jacob Morule entpuppte sich als Technik-Freak. Jacob konnte so viel über Mühlen und ihre Funktion erzählen, das wir keine Tafel mit Erklärungen benötigten.
Da für den Montag ein Ausflug in die Lutherstadt Wittenberg vorgesehen war, kam es allen sehr gelegen, diesen Tag einmal früh zu beenden und ihn in Ruhe in den Familien ausklingen zu lassen.
Sala sentle
Frank
Wittenberg / Elfter Tag
Dumelang,
am Montag stand der Besuch der Lutherstadt Wittenberg auf dem Programm. Für alle recht früh, machten wir uns auf den Weg. Was auch gut war, so sind wir vor dem morgendlichen Stau bei Königsluther durch gekommen. Der Fahrt war zeitlich so gut geplant, so dass wir zeitgleich mit unserem Tour Guide vor der Schlosskirche eintrafen. Erste Amtshandlung: Ein Gruppenfoto vor der Tür, an die Martin Luther seine Thesen anschlug.
Auf dem Weg durch die Stadt in Richtung Universität besuchten wir auch viele andere wichtige Persönlichkeiten. Zum Beispiel: Lucas Cranach (den jüngeren und den älteren), in dessen Gebäude heute eine Druckerwerkstatt und eine Malschule eingerichtet ist. Hierbei war der Besuch der Druckerwerkstatt besonders kurzweilig und lustig.
Etwas Besonderes für uns Lutheraner war natürlich die Wohnstätte von Martin Luther zu besuchen. Mit Originalschauplätzen der Geschichte ist das nun einmal so. An allen Stellen wurden Bilder gemacht. Dabei haben wir dann auch Martin und Katharina auf ihren angestammten Sitzplätzen getroffen (siehe Bild ;-)).
Nach dem Mittagessen hatten wir noch die Stadtkirche besichtigt. Hier erläuterte uns Pastor Gerhard Krahn viele Details zu Gemälden, zum Altar und der Geschichte die Luther hier schrieb.
Nach einer reibungslosen Rückfahrt, ging für alle ein langer, anstrengender, aber auch sehr interessanter Tag zu Ende.
Sala sentle
Frank
Bildung und AIDS in Südafrika / Zwölfter Tag
Dumelang,
an diesem Vormittag war ein wenig Freizeit für unsere Freunde aus Borwa II vorgesehen, jedoch drei ganz unermüdliche hatten sich für diesen Morgen einen Besuch in der Wohnstätte Twete 3 der Behindertenhilfe Berghöpen vorgenommen. Zusammen mit unserem Vorsitzenden Wolfgang Klingenberg verschafften sie sich einen Einblick in diese wirklich interessante Einrichtung. Eine Wohnanlage, die es so in Mafikeng nicht gibt.
Am späten Nachmittag begann das offizielle Programm mit einer gemeinsamen Sitzung des Partnerschaftskomitees. Wichtige laufenden und neue Projekte wurden besprochen. In diesem Zuge wurde auch die unterschriebene Vereinbarung für das neue Projekt mit dem Namen "Boitumelo" = "Freude" übergeben. Auch der brandneue Flyer zu "Boitumelo" wurde vorgestellt. Interessiert? - dann klicken Sie hier.
Am Abend hatte das Partnerschaftskomitee zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen. Zum Thema "Leben in Südafrika" - Bildung, Kampf gegen HIV/AIDS, Lieder und mehr, referierte Pastor Billy Lucas Mogale zu "Reformation und ihr Einfluss auf das Bildungssystem". Mmifi Samuel Kgosiemang gab einen aktuellen Überblick zur Arbeit des Partnerschaftskomitees mit Schulen in Borwa II. Batsile Cathrine Gavrilovic bewegte die anwesenden Gäste mit einem sehr plastischen Vortrag zur Arbeit des HIV/AIDS Comitee.
Sala sentle
Frank
Kinder, Kinder, überall Kinder / Dreizehnter Tag
Dumelang,
die Überschrift war Programm an diesem Tag. Unsere Gäste teilten sich an diesem Tag in zwei Gruppen auf - eine besuchte den Kindergarten St. Jakobi, die andere "Mein Apfelbäumchen" in Woltorf (Bilder und Bericht wird nachgereicht).
In der Peiner Kita wurden unsere Freunde durch Marion Rotter-Becker, der Leiterin dieser Einrichtung, begrüßt. Zu Beginn dieses Besuches feierten wir gemeinsam mit Pasor Frank Niemann und den Kindern der eine Andacht. Das Thema Pfingsten hat Frank Niemann für die Kinder fesselnd aufbereitet. Und bei den Liedern wurden sogar die Ältesten unter uns wieder jung. Zu sehen, wie ein fast 73 Jährige Mann mit den Kleinen gemeinsam Sing und die Bewegungen dazu macht, ist einfach nur eine Freude.
Beim anschließenden Rundgang wurden die Unterschiede zwischen dem südafrikanischem und dem deutschen Konzept der Kindergartenbetreuung deutlich. Das fängt an bei der Gruppenstärke und der Anzahl der Betreuerinnen. Und setzt sich fort in der Zielsetzung der Arbeit. Während in Südafrika die Kinder spätestens ab dem fünften Lebensjahr zu lesen anfangen, so wird bei uns viel mehr Wert auf motorische Fähigkeiten und Kreativität gelegt. Und das für jedes Kind individuell.
Nach dem Ende des Rundganges, waren wir zu einem Besuch in die Wallschule eingeladen. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin Brigitta Beil, teilte sich unsere kleine Gruppe auf. Die einen nahmen am Musikunterricht einer ersten Klasse teil, der - so erfuhr ich später - zu tänzerischen Höchstleistungen animierte. Phestus Oupa Moletsane entwickelte sich zu einem wahren Tanzbär. Leider habe ich hierzu keine Fotos - Schade eigentlich ;-)
Die andere Gruppe besuchte den Religionsunterricht einer zweiten Klasse. In dieser Stunde wurde die Geschichte von Josef auf eine sehr kreative Art behandelt. Wir waren sehr überrascht, wieviel die Kinder schon über Josef, seinen Vater Jakob und seine Brüder wussten. Nach Ende der Stunde wurden wir von Frau Beil durch die Schule geführt. Letzte Station war die Mensa, in der offen gebliebene Fragen besprochen wurden. Gegen 13 Uhr endete unser Aufenthalt an der Wallschule.
Am Ende des Tages blieb nur eines zu sagen: Einen herzlichen Dank an Marion Rotter-Becker und Brigitta Beil für die freundlichen Einladungen!
Sala sentle
Frank
Schule und Friedhof / Vierzehnter Tag
Dumelang,
Schule und Friedhof - wie passt das zusammen? Ganz einfach: Beides liegt örtlich eng beieinander.
An diesem vierzehnten Tag waren wir zu einem Besuch in der Gunzelin Realschule eingeladen. Nach der Begrüßung durch Rektor Frank Stöber hospitierte die Gruppe den Englischunterricht einer achten Klasse. Unsere Gäste waren sehr überrascht von der Disziplin der Kinder, offensichtlich hatten sie etwas anderes erwartet. Mmifi Kgosiemang erzählte mir im Anschluss, dass er vom Einsatz der Lehrerin und den Lehrmethoden sehr angetan sei. Ich kann diesen Eindruck nur bestätigen. Nach einem anschließenden Rundgang durch die Schule, stellte uns Frank Stöber das Schulsystem in Niedersachsen vor. Hierbei zeigten sich sehr deutlich die Unterschiede der beiden Länder. Vor allem, da in Südafrika die Schulpflicht nach sechs Jahren endet - im Gegensatz zu Deutschland, wo mindestens neun Jahre vorgesehen sind. An dieser Stelle bedanke ich mich sehr, dass wir hier zu Gast sein konnten.
Genauso unterschiedlich die Schulsysteme sind, so verschieden ist auch die Art, wie unsere Verstorbenen beigesetzt und begraben werden und welche Angebote für die Hinterbliebenen zur Verfügung stehen. Wie dies in Deutschland gehandhabt wird, erläuterten auf dem Gunzelin Friedhof Pastorin Anke Klindworth und Pastor Frank Niemann. Unsere südafrikanischen Freunde waren von den verschiedenen Begräbnisstätten wie Einzelgrab, Familiengrab (jeweils als Grab für Särge oder Urnengrab), Grab unter dem grünen Rasen, Gräber für Kinder und Frühchen sehr überrascht. In ihrer Heimat gibt es lediglich einfache Gräber für Särge.
Von der Möglichkeit, dass die Hinterbliebenen in einem Trauerhaus Hilfe bei ihrer Trauerbewältigung bekommen können, wurde sehr positiv aufgenommen. "So etwas müsste es bei uns auch geben", war immer wieder zu hören.
Auf Grund dieses interessanten Themas kamen wir mit einiger Verspätung in der Mensa des Gynmasium am Silberkamp an. Nachdem wir uns gestärkt hatten, wurde uns kurzfristig ermöglicht, einen Rundgang durch die Schule zu machen. Bettina Gefken und Matthias Rabe führten uns durch die Schule. Auch hierbei wurden - wie auch schon an der Gunzelin Realschule - die Notizblöcke gezückt und viele Anregungen mitgenommen. Vor allem Billy Lucas Mogale war besonders interessiert. Als Direktor im Bildungsministerium der Provinz Nord West ist er in der Position, Veränderungen herbeizuführen. An dieser Stelle möchte ich mich für die Führung durch das GaS bedanken.
Gegen 15 Uhr endete an diesem Tag das offizielle Programm. Den freien Nachmittag in Ruhe genießen zu können, kam allen sehr gelegen. Denn fast zwei Wochen, mit einem strammen Programm, zerren doch sehr an den Energiereserven.
Sala sentle
Frank
Zeit zum Relaxen / Fünfzehnter Tag
Dumelang,
an diesem Tag hatten alle ein wenig Zeit zum Ausruhen. Der Tag begann mit einer Bibelarbeit zum kommenden Pfingstfest. Gemeinsam mit Pastor Gerhard Krahn wurde dieses wichtige Fest der Kirche beleuchtet. Im direkten Anschluss bereiteten sich unsere Freunde auf den Pfingstmontag vor. Dieser Gottesdienst stand im Zeichen unserer Partnerschaft.
Für den Nachmittag hatte Heiner Ahrens die gesamte Gruppe zu sich nach Hause eingeladen. Als meine Frau Kerstin und ich am frühen Abend hinzu kamen, wurde uns noch eine kleine Überraschung zu Teil. Als wir mit unseren Freunden gemeinsam auf unseren Hochzeitstag anstießen, bekamen wir ein Ständchen. Doch seht und hört selber:
[youtube www.youtube.com/watch]
Am Abend kamen wir einer Einladung des St. Urban Gospelchors nach. Hier machte sich die Musikalität der Südafrikaner bemerkbar. Sofort wurde mitgesungen und kaum ein Körperteil blieb still. Zwischenzeitlich übernahmen die Frauen spontan die Soloanteile eines Liedes. Und als Dankeschön für diese Einladung sangen unsere Freunde nach der Pause noch ein Lied in ihrer Muttersprache, was mit großem Applaus quittiert wurde. Gegen 22 Uhr ging dieser ruhige aber lange Tag zu Ende.
Sala sentle
Frank
Besinnung / Sechzehnter Tag
Dumelang,
für diesen Samstag hatte sich Manuela Hoyer etwas Besonderes ausgedacht. Manuela lud alle zu einer Meditation in das Gemeindehaus nach Vöhrum ein. In unserem Programm stand nur "Meditation Glaubensperlen" - die meisten von uns ließen sich hier auf etwas Unbekanntes ein. Nach ca. einer Stunde Besinnung waren alle der Meinung, dieses in der eigenen Gemeinde wiederholen zu wollen. Oupa Moletsane schaute sogar sofort, wo er in Südafrika die notwendigen Utensilien beziehen kann. Eine Kirchenführung durch das frisch renovierte Gotteshaus in Vöhrum rundete diesen Vormittag ab.
Von Vöhrum aus fuhren wir direkt nach Braunschweig, um dort eine Floßfahrt auf der Oker zu genießen. Auch wenn wir erst mit einiger Verspätung ablegen konnten, so wurde es doch für alle eine erholsame und zu gleich auch interessante Fahrt durch die Löwenstadt. Mit ausreichend Verpflegung an Board genossen wir für zwei Stunden die Ruhe und die Sonne, gemixt mit einer leichten Brise und zum Teil kuriosen Detailinformationen von unserem Kapitän.
Sala sentle
Frank
Pentecost... / Siebzehnter Tag
Dumelang,
...bedeutet Pfingsten auf Englisch. Spontan hatten sich alle Gäste und Gastfamilien am Samstagnachmittag dazu entschlossen, den Pfingstsonntag gemeinsam in St. Jakobi Kirche in Peine zu feiern. Grund für diese spontane Aktion war der 73. Geburtstag unseres Bruders Jacob Morule. Dieser war freudig überrascht, uns alle im Gottesdienst zu sehen. Und es gab noch eine Überraschung für alle.
Katharina Sprick, die viele Jahre in unserem Partnerkirchenkreis Borwa II lebte und arbeitete, kam aus Hamburg angereist. Dass das Hallo riesengroß war, brauch ich sicher nicht näher beschreiben. Nach dem Gottesdienst wurden wir von Bärbel und Lothar Biniok zu einem Geburtstagsumtrunk in den Garten eingeladen. Auch dies war eine Überraschung für Jacob. Seine Freude hierüber war ihm deutlich anzusehen. Und es führte zu - seht selbst:
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Den Nachmittag verbrachten alle Gäste in ihren Gastfamilien. Meine Frau und ich hatten gemeinsam mit Manuela Hoyer Gäste eingeladen. Auch Katharina Sprick war mit dabei. Für Cathrine Gavrilovic war das eine sichtbare Freude, dass ihre Freundin für ein paar Stunden bei ihr sein konnte.
Auch ich hatte mich lange mit Katharina unterhalten. Nach der Rückkehr aus Südafrika begann sie in mit einem neuen Projekt. Sie ist beteiligt am Aufbau des Ökumenischen Forum Hafencity. Ein wirklich interessantes Projekt, das wir uns demnächst ansehen werden.
Sala sentle
Frank
Ein toller Gottesdienst / Achtzehnter Tag
Dumelang,
Pentecost Monday - ein Feiertag, den es in Südafrika nicht gibt. Bei uns aber dazu gehört und in den Regionen zentral gefeiert wird. Für die Region Süd-Ost fand er in diesem Jahr in Woltorf statt und wurde im Zeichen der Partnerschaft zu Südafrika gefeiert. Ich kann Euch sagen, herrliches Wetter und eine Buche, die allein durch ihren natürlichen Wuchs dazu einlädt unter ihr Gottesdienst zu feiern.
Es war ein rundum gelungener und schöner Gottesdienst. Auf englischer, deutscher und plattdeutscher Sprache geleitet durch das Pastorenteam der Region, unter Beteiligung unserer südafrikanischen Gäste und Kirchenvorstehern. Musikalisch begleitet wurde die kräftig singende Gemeinde durch verschiedenste Musiker der Region an Blas- und Zupfinstrumenten. Unsere Freunde aus Borwa II hatten noch ein kleines Bonbon für alle...
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Nach Ende des Gottesdienstes stärkte sich die anwesende Gemeinde mit Hotdocks, Gegrilltem und kühlen Getränken. Und es trafen sich Freunde, die Jahre zuvor eine schöne Zeit zusammen verbracht hatten - entweder Deutsche in Südafrika oder umgekehrt.
Nach gemeinschaftlichem Aufräumen waren wir noch bei Regina Klooß eingeladen. Hier ließen wir diesen wunderschönen und ruhigen Tag gemeinsam in idyllischer Umgebung ausklingen.
Sala sentle
Frank
Money, Money, Money... / Neunzehnter Tag
Dumelang,
an diesem neunzehnten Tag ging es morgens nach Ölsburg in die Kleiderstube des Diakonischen Werkes Peine. Unsere Freunde wollten sich über den Aufbau, Arbeitsweise und Finanzierung dieser Einrichtung informieren. Die "Chefin des Hauses", Cornelia Fröhlich, beantwortete ihrem Besuch alle Fragen. Diese Gelegenheit nutzten unsere Gäste, um hier auch gleich gute und günstige Kleidung für sich und ihre Familien zu Hause zu kaufen.
Diese Möglichkeit des Einkaufs wurde auch ausgiebig genutzt, was beim Kofferpacken wiederum zu gewissen Schwierigkeiten führte. Aber - alle bekamen ihre Koffer zu.
Nach dem Mittagessen wurden im Gemeindehaus St. Jakobi diverse Möglichkeiten erörtert, wie in Borwa II ein Fundraisingprojekt aus der Taufe gehoben werden könnte. Die gemeinsamen Ideensammlung wurde von unseren Fundraisern Hainer Ahrens und Burkhard Rothermund begleitet. Beide leiteten unsere Gäste danach bei der Ausgestaltung und weiteren Planung ihrer Ideen an. Beide werden die weitere Umsetzung, soweit möglich, von Deutschland aus unterstützen.
Ab 17 Uhr traf sich das Partnerschaftskomitee mit unseren Freunden zu einem zweiten sehr intensiven Erfahrungsaustausch. Hier wurden nicht nur auf die vergangenen zweieinhalb Wochen zurückgeblickt, sondern auch in die Zukunft geschaut. Wie wollen wir unser neues Projekt Boitumelo im laufe des kommenden Jahres in beiden Kirchenkreisen etablieren. Und vor allem, wie wollen wir es in Südafrika umsetzen?
Nach Ende dieser Sitzung war aber für die meisten noch nicht Schluss. So ein Eis zur Belohnung wäre doch schon was! So machten wir uns zu zehnt auf den Weg in die Eisdiele und ließen diesen langen Tag gemütlich ausklingen.
Sala sentle
Frank
Zeitreisen / Zwanzigster Tag
Dumelang,
für diesen Mittwoch hatten wir uns im Kloster Wienhausen und dem Residenzschloss Celle angemeldet. Am Morgen ging es mit zwei Kleinbussen zuerst in Richtung Wienhausen. Während der Führung erhielten wir einen tiefen Einblick in die Geschichte dieses bald 800 Jahre alten Hauses. Sehr eindrücklich wurde uns das Leben der Nonnen in diesem Zisterzienserkloster geschildert. Ein wenig Gänsehaut gab es, als die Frauen der Delegation im Refektorium gemeinsam sangen. Hören Sie hier.
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Im Anschluss fuhren wir weiter nach Celle. Schon die wunderschöne und sehr gut erhaltene Altstadt Celle's führte unweigerlich zu kleinen Zwischenstopps, da es immer wieder zu Fragen zu der Bedeutung von Inschriften und Bildern an den Häusern kam. Aber während dieser Zeit zeigte sich wieder einmal, dass die Welt ein Dorf ist. An einer Ampel musste ein farbiger Mann mit seinem Wagen halten. Ein Aufkleber auf dem Heck, mit der südafrikanischen Nationalflagge, führte zu einem freundlichen Hello. Der junge Mann fuhr auf einem Parkplatz und hier zeigte sich, dass er aus der Provinz Nord-West stammt. Genauer aus Britz, knapp zwei Stunden von Mafikeng entfernt. War das eine Freude auf beiden Seiten.
Die anschließende Führung durch das Celler Residenzschloss ließ dann wieder alle in die Deutsche Geschichte eintauchen. Von der unsere Gäste in diesen drei Wochen sehr viel gesehen und gehört hatten. Was sie einerseits beeindruckt, andererseits sehr berührt hatte. Hier in Celle beeindruckte uns besonders, wie viele Königshäuser aus diesem Geschlecht entstanden sind. Am Ende dieses Tages fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken aus den vergangen Jahrhunderten nach Peine zurück. Außer - ja, außer Billy Lucas Mogale. Billy wurde nach dem Besuch im Schloss von Katharina Sprick abgeholt, um sich ihr neues Projekt (an dem sie mitarbeitet) in Hamburg anzuschauen.
Sala sentle
Frank